30. März 2016 by Gudrun Mildner

Norddeutschland – Tag 6 : Noch nordischer…

Dänemark – endlich ist der Tag gekommen, an dem wir nach Dänemark fahren. Wie oft hatten die Mädchen nicht danach gefragt, ob wir auch mal nach Dänemark fahren. Wir hatten es ihnen immer versprochen und gesagt, dass wir das tun würden, wenn wir im Norden wären. Dann kam auch mehrmals die Frage auf, ob es denn nicht auch einfach Kopenhagen sein könne, von da aus wo wir seien. Warum des denn nur Sonderborg wäre. Dass wir über zwei Inseln müssten, um nach Kopenhagen zu gelangen und es von Sonderborg weitere gut 300 km sind, war ihnen nicht klar. Dänemark sei doch so klein… Wir sagen nur „Europe in one week“, aber vermutlich sind unsere Kenntnisse über Distanzen in Südamerika ähnlich schief. Dann stellte sich gestern Abend auch noch heraus, dass es südlich von Uelsby ein berühmtes Freilichtmuseum einer alten Wikingersiedlung gibt namens Haitabu. Da hatten wir zwar schon mal von gehört, waren aber noch nie da. Und da Berny es sich sehr gewünscht hat dort hinzufahren, haben wir versucht, alles im Tagesverlauf unterzubringen.

Die Fahrt nach Sonderborg (eigentlich mit Schrägstrich im ersten o) hat gut eine Stunde von Jacek und Alex aus gedauert, zumeist ging es über Land. Wir haben dann genau dort die Grenze passiert, wo Christof und ich im letzten Sommer auch auf der Radtour entlanggefahren sind. Allerdings ist dort nun keine „grüne Grenze“ mehr. Die Dänen hatten Grenzposten aufgestellt und haben genau in jedes Auto geguckt. Wir sind nicht angehalten worden – was uns ein wenig gewundert hat, da Berny ja nun mal nicht ganz unsere Hautfarbe hat.

Zunächst haben wir einen Zwischenstop in Grasten (eigentlich mit Kringel über dem a) eingelegt. Dort gibt es ein schönes Schloss, das im Sommer als Residenz für die Königsfamilie dient. Der Garten war auf, die Gärtner waren gerade fleißig. Wir haben sogar den Pool und die Rutsche der Königskinder gesehen, solange die Königsfamilie nicht da ist, ist der Park frei zugänglich. Leider waren wir im März noch zu früh, um die Schloßkapelle zu besichtigen, sie ist erst ab April geöffnet.

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In Sonderborg blies ein frischer Wind und es schien die Sonne. Zunächst sind wir ins Schloss und haben uns das von innen angeguckt. Dann haben wir einen Spaziergang am Wasser entlang und durch die Stadt bis zum Rathaus gemacht.

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Als die nächste „Husche“ kam, sind wir in einen Supermarkt geflüchtet und haben das ein oder andere typisch dänische angesehen und gekauft. Mein Highlight war der Christiansöpigens Sild – mein Lieblingshering, hergestellt in verschiedenen Varianten auf den Erbseninseln bei Bornholm. Christof hat es im Kühlregal gefunden, welche Freude! Mitgenommen haben wir noch Birnencidre, Schwedisches Brot (Das weiche in Quadratform, das es auch bei IKEA gibt, und das super schmeckt, wenn es getoastet ist.) und Snegler (Blätterteigschnecken).

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Danach sind wir am Hafen in einem Kro sehr traditionell Essen gegangen. Es sah wie üblich eher aus wie im Wohnzimmer. Berny hat sich ein weiteres Mal einer Ofenkartoffel gewidmet, Christof hat Schwarzbrot mit Blauschimmelkäse, Zwiebeln und flüssigem Eigelb gegessen und Claudia und ich hatten „Große Anrichte“ bestehend aus Brot mit Krabben, gebratener Scholle, gekochter Scholle, Räucherlachs, Fischrogen und Cocktailsosse. Der Salat dabei war eher Deko. Köstlich!!!!

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Danach sind wir genudelt gestartet gen Haitabu, einer Siedlung, die einer der derzeitigen „Hobbybewohner“ als das Peking seiner Zeit bezeichnet hat. In Haitabu gibt es nicht nur ein kleines Museum, Höhepunkt sind die am ehemaligen Siedlungsort nachgebauten Häuser, die zumeist auch bewohnt sind. Die Menschen dort, die ihren Urlaub als Bewohner da verbringen, tragen entsprechende Kleidung und beherrschen die alten Handwerke. Es wurde Brot gebacken, gewebt, geschnitzt etc. Claudia hat im ersten Haus den Herren des Hauses geradezu ausgequetscht. Im Versammlungssaal stand eine Art Thron, auf den man sich setzen konnte. Zum Museum sind wir dann zurückgelaufen über einen Teil des Walls, der damals dort angelegt war.  Im Museum war u.a. der Nachbau eines echten Wikingerschiffs zu sehen, natürlich gab es Informationen über die Wanderungsbewegungen, über Religion und über das alltägliche Leben.

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Am Abend nach dem Abendessen kam dann der große Moment. Alex hat Claudia und Berny ihren „Kreativsaal Weißes Ross“ gezeigt. Die beiden durften sich ein Motiv aussuchen und Alex hat ihnen ein Schlüsselband genäht.

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