28. September 2015 by Gudrun Mildner

Der Herbst ist da

Nicht nur war letzte Woche der Beginn des kalendarischen Herbstes, auch das Wetter hat sich wirklich geändert. Morgens riecht es draußen vor der Tür schon ein wenig so, wie im Wald, wenn viele Blätter gefallen sind. Auch in unserem Garten wird es herbstlich, die Äpfel reifen, der Quittenbaum biegt sich wieder und die lila Herbstastern blühen.

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Die Nation beschäftigt sich gerade mit dem VW-Abgasskandal, bei dem es darum geht, dass eine Software die Motorleistung frisiert, wenn bestimmte Dieselwagen auf den Prüfstand für Abgaswerte müssen. Den Kopf des Vorsitzenden – der wie immer angeblich nichts wusste – hat es schon gekostet. Kommentar von Christof: Das machen die doch alle. Insbesondere für Maja ist der nun folgende kleine Comic aus dem ZDF.

VWSkandal

Für Claudia und Berny war es eine Woche der weiter zunehmenden Routine. Claudia hat ihre erste Klausur geschrieben, es war Englisch Leistungskurs bei Herrn Gantenberg. Nix dolles, sollte man meinen. Die deutsche Art, ab der Oberstufe in jeder Sprache quasi nur noch textliche Arbeiten schreiben zu lassen, ist jedoch – wie so oft – anders als in den anderen Schulen. Vor der Klausur fragte sie, ob der Lehrer denn nicht genau sagen müsse, was man von einem bestimmten Buch für die Klausur gelesen haben müsse (Das war allgemein gefragt und nicht spezifisch für Englisch.). Sie war förmlich geschockt, als ich ihr sagte, dass von den Schülern erwartet wird, die Literatur komplett gelesen zu haben – von der Praxis reden wir hier mal nicht. Es scheint in Italien so zu sein, dass man Dante etc. nur in Auszügen liest. Das Hörverstehen ist auch besser gegangen als in der Probestunde im Unterricht, wo die  Austauschschülerin, die in Texas war, die einzige war, die etwas verstanden hat. Ansonsten geht Claudia weiter fleißig zum Sprachkurs und Fitnessstudio und trifft sich am Wochenende mit ihren Mädels. Nun hat sie noch eine Woche Schule, bevor ihre ersten Ferien anfangen. Bei Berny läuft es leider nicht so gut, bei ihr ist die erste große Krise ausgebrochen. Sie findet ihre Erwartungen im Projekt und im Sprachkurs nicht erfüllt und ist deshalb sehr unzufrieden. Einen ersten großen Eklat an der Arbeitsstelle hat es auch schon gegeben. Gestern war Treffen mit der Regionalgruppe, bei der auch ihre Betreuerin Nathalie dabei ist, in Köln. Christof hat sich zwei Stunden dorthin gequält, weil die Autobahn wegen eines Unfalls dicht war. Aber dort konnte Berny mit Nathalie und Eva (Leiterin des Treffens) sprechen. Sie haben ihr ebenso wie wir vorher geraten mit ihrer direkten Vorgesetzten zu sprechen, die erst am Mittwoch wieder da ist und zu versuchen, die Sache zu verbessern. Hoffentlich funktioniert es und es geht dann besser. Ihr Deutsch wird von Tag zu Tag besser. Sie versteht schon einiges, wenn wir langsam mit ihr sprechen, weil sie offensichtlich viele Worte weiß. Ansonsten gibts das übliche Deutsch-Englisch-Deutsch-Hopping, das kennen wir schon von Brian und Anja.

Die Highlights der Woche waren die Besuche der Tangokonzerte und die Altenberger Wallfahrt.

Das Wochenende vorher von Freitag auf Samstag hatten wieder einmal drei Tangomusiker bei uns übernachtet, diesmal eine Gruppe aus Italien (mit Mitgliedern aus Italien, Kuba und Argentinien) und eine uruguayische Sängerin. Sie heißt Malena Muyala und ist in Uruguay eine echte Berühmtheit. Das haben wir aber erst so richtig mitgekriegt, nachdem die anderen Musiker uns das erzählt haben. Sie ist sehr unprätentiös und nett. @Maja, Du kannst also sagen, eine Sängerin, die schon mehrfach Platin und Gold gewonnen hat und Unesco Weltkulturerbe Botschafterin für ihr Land ist, hat in Deinem Bett geschlafen und @Felix, sollte sie nach Ecuador kommen, unbedingt hingehen. Nachdem die Gruppe am Wochenende in Norddeutschland gespielt hatte, waren sie dann wieder in Wuppertal, diesmal aber in anderen Familien untergebracht. Am Dienstag gab es eine Milonga mit dem Tangoorchester im Ada und sie saß mit uns zusammen, weil ihr Konzert am Mittwoch im Kontakthof war. Das Konzert von Tango Spleen war grandios und dabei wiederum so anders als die beiden anderen Tangokonzerte, auf denen wir schon waren. Christof und Berny waren am Mittwoch dann noch bei Malenas Konzert, was ebenfalls sehr beeindruckend gewesen sein muss.

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Die Wallfahrt am Samstag war wie so oft mit typischem Wallfahrtswetter (Nebel, Wolken, irgendwann nur noch Sonne) gesegnet. Christof ist die ganze Strecke gelaufen, ich die halbe. Das hat aber auch schon gereicht, mussten wir doch vielfach über Stock und Stein und ausweichen, weil es reichlich matschig war, insbesondere auf der letzten Etappe. So richtig geradauslaufen, war da nicht drin. Es hat sich keiner übernommen, keiner ist böse gestürzt und in der Kapelle ist diesmal niemand umgekippt. Natürlich haben viele nach Euch gefragt, und, Ihr könnt es Euch denken, von Hildegard sollen wir einen Gruß an Felix und Maja ausrichten.

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Heute Nacht war Mondfinsternis. Berny ist ganz früh aufgestanden, um zu gucken, da sie erst heute nachmittag arbeiten muss. Wir anderen haben uns um sechs die Reste des verdeckten Mondes angesehen und nun geht es in eine neue Woche.

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