18. November 2015 by Gudrun Mildner

In der Weihnachtsbäckerei…

…. gibt es manche Kleckerei – noch nicht. Aber es wurde fleißig geknetet. Vorletztes Wochenende haben wir zwei große Christstollen gebacken, die nun im Keller „reifen“. Es mussten Unmengen Mandeln, Orangeat und Zitronat gehackt werden, Mehl, Butter, Zucker abgewogen werden, Hefe angesetzt werden und dann begann das große Kneten. Erst wurde alles in der Maschine vermischt und dann kam der Teil, bei dem in Oma Hannis altem Kochbuch stand „mit einem Kochlöffel schlagen“. Das haben wir nicht getan, aber die Blicke von Claudia und Berny, als ich ihnen vorgeführt habe, wie ich mit dem Teig auf dem Küchentisch verfahre, war wirklich lustig. Sie haben ziemlich entsetzt geguckt, sich aber dann an die Arbeit gemacht und meinten hinterher nur, dass es doch anstrengend sei. Wie wahr, wie wahr, dann aber kam der wirklich schwierige Arbeitsgang, die Rosinen, Korinthen, Mandeln, Orangeat und Zitronat unterzukneten. Ständig purzelte wieder etwas aus dem Teigkloß raus, aber schlußendlich hatten wir zwei wunderbare Rohline zum Ruhen, Ruhen und nochmals Ruhen, bevor sie gebacken wurden.

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Letztes Wochenende haben wir wieder unserem neuen „Hobby“ gefrönt, Tangomusiker zu beherbergen. Diesmal war es Tango Spleen aus Italien, die bereits im September hier waren. Es war fast so, als ob gute Freunde oder Familie wieder zu Besuch kommen, Elena und Mario waren beim letzten Mal schon hier. Da Christof und ich das ganze Wochenende Theateraufführungen hatten, konnten wir dieses Mal nicht mit aufs Konzert. Wie immer haben wir vor allem morgens lange gefrühstückt und geredet. Es ist spannend zu hören, was so alles über Wuppertal bekannt ist, v.a. dank Pina Bausch.

Am Sonntag wollte das Orchester eigentlich einen Workshop abhalten, bei dessen Organisation aber wohl einiges schief gelaufen ist. Die Folge war, dass Gudrun in Felix Zimmer (wegen des Klaviers) eine gute Stunde Privatunterricht in Tango spielen bekommen hat. Es war wahrlich grandios, so viel lernt man von einem deutschen Lehrer wahrscheinlich in mehreren Monaten. Das interessanteste ist, dass es zwar Noten gibt, diese aber eigentlich nur einen groben Hinweis darauf geben, wie die Musik klingen muss.  Vor der Rückreise nach Italien gab es in unserem Haus noch eine gemeinsame Suppe in großer Runde des ganzen Orchesters. Wir sind gespannt, wann sie wieder kommen.

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Claudia und Berny bekommen so langsam den Winterblues. Berny fragte neulich ungläubig, was die Menschen denn hier so tun würden, wenn es so viel dunkel sei. Ob sie dann die ganze Zeit zu Hause bleiben würden. Dass man im Dunkeln in der Stadt joggen geht, einkaufen geht und vielleicht einfach nur den Wald nicht mehr betritt, aber alles andere normal weiterläuft, war ihr ziemlich fremd. Die Umstellung muss groß sein, wo sie zu Hause immer 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit hat. Claudia hadert eher mit dem Regen, der im Moment oft mit Wind gepaart ist und den Regenschirm ordentlich tanzen lässt. Wie immer ist sie viel mit ihren Freundinnen unterwegs, inzwischen gibt es ein zweites Grüppchen aus der Schule. Sie hat sehr schnell von sich aus geklärt, dass es für alle o.k., damit es kein großes Gezicke gibt. Eine alte „Feindschaft“ scheint dabei zu sein, aber insgesamt ist es gut. Berny war am Sonntag mit Marisol aus Solingen in Wuppertal auf der Hardt im Botanischen Garten und im Von-Der-Heydt-Museum. Sie ist kräftig dabei, sich die kulturelle Umgebung zu erschließen. Anschließend war sie mit Marisol bei deren Familie in Solingen. Sie war völlig fasziniert von deren altem bergischen Haus und sagte, sie sei sich wie in einer anderen Welt vorgekommen. Am nächsten Wochenende steht wieder einmal ein Besuch bei ihrem ehemaligen Gastbruder Tarek in der Nähe von Baden-Baden an.

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