13. Oktober 2015 by Gudrun Mildner

Ferienprogramm I

Die erste Woche Herbstferien ist wie im Fluge vergangen und schon befinden wir uns in Woche zwei. Claudia hat sich in der letzten Woche mit Manuela getroffen, einer YFU-Austausch-schülerin, die in Düsseldorf wohnt. Die beiden waren in Köln shoppen – sehr erfolgreich und offensichtlich war die Zugfahrt dahin für beide ein kleines Abenteuer. Umsteigen in Solingen findet unsereins nicht so wild, ist ja schließlich ein kleiner Bahnhof. Aber ich habe fröhlich SMS bekommen mit Hinweisen zu Gleisen, Zugnummern etc. und der Frage, ob das denn nun der richtige Zug sei.

Manuela hat eine Nacht hier übernachtet und nächsten Tag gabs… tatataaaaa… Pfannkuchen, was auch sonst?! Das ist schon lustig, dass Claudia das gleiche zum Frühstück macht, wenn Übernachtungsbesuch da ist, wie Maja. Im Übrigen waren die beiden bei Vapiano und fanden die Pizza essbar – sie schmecke nicht so wie die frische in Italien, könne es aber mit einer italienischen Tiefkühlpizza aufnehmen. Wir lernen immer mehr, wie sehr wir „Italienisches Essen“ in Deutschland besser titulieren sollten als „Italienisches Essen, so wie es sich die Deutschen vorstellen“.

Berny hat bei der Tafel nun endlich einen festen Plan für die Woche. Montag und Dienstag ist sie bei der Kindertafel, Mittwoch und Donnerstag arbeitet sie im Kaufhaus und Freitag hilft sie bei der Ronsdorfer Theke. Sie war letzten Freitag schon das erste Mal da und dank Helena Schindler ist sie dort super eingeführt worden. Sie war sehr beeindruckt, dass 55 Personen gekommen sind, um sich Lebensmittel zu holen – eine Zahl, die aber wohl eher normal ist. Was keiner wollte, war Fenchel, so dass wir uns Freitag Abend über die Verwendungsmöglichkeiten für dieses Gemüse unterhalten haben. Am Mittwoch war der zweite Termin im Ausländeramt bei Herrn Theissen (Chef Ausländeramt Wuppertal), der sein Versprechen wahr gemacht hat, ihr den Aufenthaltstitel bis Ende des Jahres im August 2016 als Aufkleber in den Pass zu machen. So hat Berny nun tatsächlich alle Formalitäten erledigt. Da sage noch einer, deutsche Behörden seien nicht flexibel und helfend, es kommt wie immer im Leben auf die Person an. Sie war so glücklich, dass sie prompt für uns gekocht hat. Als ich Abends um sechs nach Hause kam, roch das ganze Haus. Peinlicherweise habe ich den Namen vergessen, aber es handelt sich um eine Art Kartoffelkoß, der mit Lauch und Mozzarella gefüllt ist, dazu gibt es Reis (eigentlich Mote, das sind geschälte Maiskörner, die gekocht werden) und Salat (nur angemacht mit Zitronensosse). Lecker, lecker war das und wie gut, dass wir Hunger hatten!

Am Wochenende waren wir in Amsterdam – was sehr gelungen war, nicht zuletzt dank des sonnigen wenn auch kalten Wetters. IMG_3295

Das kalte Wetter haben wir besonders Sonntag morgen zu spüren bekommen. Claudia und Berny wollten unbedingt ins Anne-Frank-Haus, beide hatten das Tagebuch schon gelesen und kannten einigermaßen den Hintergrund. Da unser Stadtführer uns am Tag vorher in leuchtenden Farben die Längen der Schlangen aus dem Sommer gemalt hatte, waren wir um acht (das hieß Aufstehen um sieben am Sonntag) dort. Und das war gut so, füllte sich doch der Platz um die Westerkerke von da an minütlich. Schön waren die Blicke der Touristen, die sich gegen zehn vor neun per Taxi dort hinbringen ließen und völlig entsetzt waren, als sie ausstiegen. Wir haben Vergleichsfotos gemacht – gegen 8 Uhr standen wir etwa an Stelle 15-19, um 9 Uhr, als das Museum aufgemacht hat, warteten bestimmt 200 Leute vor der Tür.

Ansonsten waren wir auf einem Stadtspaziergang -auf dem wir Majas Entenfahrrad gesehen haben aus dem Kulimuli-Projekt -,

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haben eine Bootsfahrt bei Nacht unternommen, sind auf dem Albert Cuypers Markt (alles, was das Herz begehrt) IMG_3250IMG_3248

und dem Blumenmarkt gewesen, IMG_3366

haben uns am Rijksmuseum in eine Wasserinstallation gestellt IMG_1883 IMG_1882IMG_1884

und waren natürlich wieder in der großen Bibliothek am Hafen im 7. Stock die Aussicht genießen und im Café dort essen.IMG_3379

Irgendwann im Verlauf des Wochenende stellten Christof und ich fest, dass wir beide dieses Wochenende Euch drei das erste Mal so richtig vermisst haben – Ihr hättet auch Freude an dieser kleinen Städtereise gehabt, vielleich lässt sie sich ja irgendwann nachholen. Unser Stadtführer war im Übrigen ein Australier, was sehr witzig war, weil er einen etwas anderen Blick auf die Niederländer hat, als die Einheimischen. IMG_3273

Er hat zunächst nicht wirklich kapiert, dass wir mit zwei Austauschschülerinnen aus zwei verschiedenen Ländern da waren, aber das wird bestimmt nicht das letzte Mal in diesem Jahr gewesen sein, dass uns das passiert.

Zum Abschluß haben wir gestern Abend noch die Äpfel und Quitten geerntet. Es gibt hierzu die üblichen vorher – nachher Bilder und ein Bild von Berny, die geholfen hat. Sie wollte gerne Quitten kochen, schlußendlich hat Christof ihr helfen müssen, die Früchte klein zu kriegen.

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